Seit 1884 schafft die
große Konstanzer Narrengesellschaft Niederburg
Tradition, Kultur und Konstanzer Geschichte
Die Historie der Gesellschaft
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lief im Rheinland der Karneval aus dem Ruder. Das im Jahre 1823 in Köln gegründete „Festkomitee Kölner Karneval“ wollte dieser Entwicklung entgegenwirken und stellte Normen und Regeln für die dortige 5.Jahreszeit auf. Der Karneval wurde organisiert und von den gegründeten Karnevalsgesellschaften repräsentiert. Dieser Funke fand sehr schnell auch in den alemannischen Landstrichen Nahrung und Gefallen. Eine straffe Organisation in Elferräten, Mützen, Uniformen und Orden war die logische Abfolge und vertrieb zumindest einzeln, das auch hier zu Lande aus dem Ruder laufende unorthodoxe Fasnachtstreiben. So gründete sich aus der „Sängerrunde Bodan“ im Jahre 1880 die „Elefanten Actien-Gesellschaft“. Es war in diesen Kolonial-Jahren des ausgehenden 19.Jahrhunderts üblich, sich bei der Namensgebung mit exotischen Namen zu schmücken...
NG Niederburg e.V.
Die Narrengesellschaft Niederburg ist die einzige Konstanzer Narrengesellschaft, die auf einen exotisch klingenden Namen verzichtete. Die engen Gassen brachten es mit sich, dass die "Niederbürgler" ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelten. Diese Tatsache dürfte für die Namensgebung ausschlaggebend gewesen sein. Das Lokal "Buck" wurde jedoch nicht Vorbild für das Wahrzeichen der Gesellschaft. Man wählte zu diesem Zweck vielmehr das große Stadtsiegel der Stadt Konstanz aus dem Mittelalter. Es bildet seitdem das Symbol der Niederburg.
Der 13er Rat
Die große Narrengesellschaft Niederburg von 1884 e.V. gehört zu den ältesten und aktivsten Fasnachtsvereinen in Konstanz. Ziel ihres Handels ist die Förderung und Erhaltung des fasnächtlichen Brauchtums, dessen Dokumentation und Pflege im öffentlichen Raum. Sie ist bestrebt dieses Kulturgut mit seinem hohen Stellenwert mit Blick nach vorne weiterzuentwickeln und mit neuen Impulsen zu versehen. Die Narrengesellschaft wird geleitet durch den 13er Rat, der nach der Satzung der absolute Souverän der Gesellschaft ist Der 13er Rat besteht momentan aus 17 Rätinnen und Räten.
Vorstandschaft
Der Vorstandschaft der Niederburg besteht aus dem Präsidenten Mario Böhler, dessen Vizepräsident Achim Schien, sowie der Kanzleirätin Julia Herzog-Holdener, dem Schatzmeister Alexander Beck und dem Programmchef Simon Schaftheitle.
Unsere Präsidenten
1884 – 1887 Eduard Kupferschmied, Blechnermeister
1887 – 1907 Josef Maier, Maurermeister
1907 – 1914 Sigmund Glatt, Schuhmachermeister
1914 – 1924 Kriegsbedingte Pause
1924 – 1926 Sigmund Glatt, Schuhmachermeister
1926 – 1934 Anton Alber, Zimmermeister
1934 – 1939 Georg Schlumpberger,
Schuhmachermeister
1939 – 1947 Kriegsbedingte Pause
1947 – 1954 Anton Winter, Friseurmeister
1954 – 1959 Dr. Max Breindl, Apotheker
1959 – 1961 Helmut Schlumpberger,
Schuhmachermeister
1961 – 1984 Josef Mack, Verwaltungs-Amtsrat
1984 – 2005 Heinz Maser, Verwaltungsrat
2005 – 2014 Mark Ellegast, Bankkaufmann
2014 – heute Mario Böhler, Büro-Manager
Fanfarenzug
Der Fanfarenzug der Niederburg wurde im Jahr 1948 in Konstanz gegründet und ist damit der älteste noch existierende Fanfarenzug in Konstanz. Der Fanfarenzug umfasst durchschnittlich 40 Musikerinnen und Musiker jeden Alters. Die Grundlage der Instrumentierung bilden die Fanfare, das Parforcehorn, das Sousaphon die Marschtrommel und die Landknechtstrommel. Mit Musikseminaren, Probeeinsätzen, Umzügen und Konzerten ist der Fanfarenzug unter der Leitung von Martin Tschaki das ganze Jahr über aktiv.
Niederbürgler Jokele
Die Niederbürgler Jokele (https://niederbuergler-jokele.de) sind die Maskengruppe der Narrengesellschaft Niederburg. Seit 2010 sind sie auf den Straßen von Konstanz und darüber hinaus an der Fasnacht zu sehen. Das Häs der Jokele bietet allen Närrinnen und Narren eine Möglichkeit, die Fasnacht auf ihre ureigenste Form zu genießen: es vermummt sich und hält anderen den närrischen Spiegel vor. Auf diese Art und Weise eignet sich das Jokele hervorragend zum Schnurren, Strählen und Spaß machen. Die Halbmaske ist eine Besonderheit in der Konstanzer Fasnacht. Sie vermummt den Hästräger, lässt aber gleichzeitig Raum um frei zu sprechen und Mimik zu zeigen.
Klepperle und Turmbiester
Die Tradition der Klepperlegarde wurde nach dem Ende des 2. Weltkrieges von der Narrengesellschaft Niederburg wieder neu aufgegriffen. Die engen und guten Beziehungen zur Stephansschule ermöglichten es, die Klepperlegarde aus dem Kreis der Schülerinnen und Schüler zu bilden. Heute erfreut sich die Gesellschaft auch an neuen Mitgliedern über die Verbindung der Stephansschule hinaus. Die Klepperle-Kinder schlagen die „Klepperle“ im Rhythmus der gesungenden Narrensprüche. Das Klepperle ist ein Holzstück, auf dessen beiden Seiten ein Stahlblatt mit Bleikugeln abgebracht ist. Durch entsprechende Handbewegung schlägt die Bleikugel auf das Holz und erzeugt dabei das typische Klepperlegeräusch. Die Klepperlegarde wird von Christiana Gondorf und Bettina Schönle geleitet.
Auch die Klepperle werden immer älter und so hat sich aus den immer älter werdenden Klepperle eine neue Jugendgruppe gegründet. Die Turmbiester sind allesamt ehemalige Klepperle die der Niederburg treu bleiben möchten und ein eigenes Häs unter der Leitung von Christiana Gondorf entwickelt haben.
Burgherr/ Burgdame
Alljährlich erhebt die Narrengesellschaft Niederburg eine Person des öffentlichen Lebens in den Stand einer Burgdame oder eines Burgherren. Ziel ist neben der Ehrung auch der Dank an die Person sowie das gesellige Miteinander.
Ritter
Besonders verdiente Burgdamen und Burgherren können als allerhöchste Auszeichnung der Narrengesellschaft Niederburg in den Stand eines Ritters erhoben werden.
Oberhemdglonker
Diese Auszeichnung ist Freunden, Mitgliedern und Gönnern der Niederburg zugedacht, die sich in besonderem Maße um den Erhalt und um die Pflege des traditionellen Hemdglonker-Umzuges verdient gemacht haben.
Burggraf
Besonders verdiente Ehrenrätinnen und Ehrenräte können als höchste Auszeichnung in den Stand einer Burggräfin oder Burggrafen ernannte werden.